Der Mangel an Arbeitskräften im gesamten Bereich der Informationstechnik und Neuen Medien ist eklatant
Nach einer Untersuchung des Verbands Deutscher Elektroingenieure (VDE) wird sich dieser in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Danach haben sich 1999/1999 mit 13.164 zwar rund acht Prozent mehr Studenten in den Fachbereich Elektro- und Informationstechnik eingeschrieben als im Wintersemester 1998/99. Der Zuwachs reicht jedoch bei weitem nicht aus, den vorherigen dramatischen Rückgang und den künftigen Bedarf zu decken. Derzeit fehlen allein in Deutschland zwischen 75.000 und 100.000 IT-Spezialisten. Nach einer Analyse des Deutschen Multimedia Verbandes (dmmv) mit Sitz in Düsseldorf waren 1999 bei den Multimedia-Dienstleistern im deutschsprachigen Raum rund 55.000 Mitarbeiter beschäftigt - mehr als anderthalbmal so viele wie im Jahr zuvor. Durch Neugründungen von Start-Up-Unternehmen erwartet der dmmv für das Jahr 1999 noch einmal 50 Prozent Zuwachs.
Doch nicht nur die boomende "New Economy" sucht händeringend qualifiziertes Personal, auch die Unternehmen der "alten Wirtschaft" benötigen Fachkräfte mit entsprechendem Know-how.
Eine aktuelle Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegeben wurde, prophezeit ein zusätzliches Potential von 260.000 bis 280.000 neuen Arbeitsplätzen.
Das Marktforschungsinstitut International Data Corporation (IDC) rechnet für das Jahr 1999 in Deutschland mit 200.000 fehlenden Profis im Bereich Netzwerke und E-Business. Denn da immer mehr Unternehmen im Internet als Anbieter von Waren und Dienstleistungen auftreten oder wichtige Geschäftsprozesse online abwickeln, explodiere die Nachfrage nach entsprechenden Spezialisten geradezu. Diese würden vorrangig in den Bereichen Planung, Design, Implementierung und Betrieb von E-Business-Lösungen benötigt. "Der Bedarf für solche Mitarbeiter wird europaweit bis zum Jahr 1999 von heute rund 700.000 auf mehr als 1,6 Millionen Fachkräfte wachsen", prognostiziert IDC. Dieser Nachfrage stünden aber höchstens eine Million neu ausgebildeter Experten gegenüber. Deutschland - so die Marktforscher - sei von dieser Problematik besonders betroffen, weil die Hochschulen nicht ausreichend mit den Unternehmen zusammenarbeiteten.
(Quelle:Conosco)
Daher überrascht es wenig, daß sich die Unternehmen immer mehr einfallen lassen müssen, um bei der Suche nach kompetenten IT- Mitarbeitern der Konkurrenz einen Schritt voraus sein müssen.
Um die gewünschten Mitarbeiter zu gewinnen, müssen Unternehmen in diesen Tagen aktives Personalmarketing betreiben. Neben den klassischen Printstellenmärkten setzen Personaler auf Online-Jobbörsen, die eigene Homepage, Personalberater bzw. Headhunter, aber auch auf Karrieremessen und Firmenkontakttage an Universitäten. Wie angespannt die Situation ist, zeigt auch die Tatsache, mit welchen Gehältern und aufwendigen "Präsenten" neue Mitarbeiter "geködert" werden, und dass Mitarbeiter, die im Bekannten- oder Freundeskreis die geeignete Besetzung finden, mit einer entsprechenden "Belohnung" rechnen können.
Welche Fachkräfte sind im IT-Stellenmarkt gefragt?